Bei bestem Wetter ging es für 5.500 Radler am Sonntag um und durch Dresden. Die Organisatoren sind zufrieden.

Früh ging es los bei der Selbsthilfegruppe integrativ-aktiv, 7.30 Uhr haben sie sich am Sonntag unterhalb der Dresdner Marienbrücke getroffen. Alle in hellgrünen Shirts, welche sie extra für diesen Tag angefertigt hatten. Vorne drauf das Logo der Gruppe, hinten die Namen. Mit dabei war wie immer Hund Freddy, der auch sein eigenes Shirt bekam. Bevor es geschlossen zum 26. SZ-Fahrradfest ging, wurde noch mal alles durchgecheckt. Dann startete die Gruppe Richtung Theaterplatz.

Die Selbsthilfegruppe integrativ-aktiv radelte gemeinsam bei der AOK-Plus-Tour mit. Foto: Thomas Kretschel

Dort reihten sie sich ein zu den über eintausend Radfahrern mit grünen Shirts, die auf den Startschuss zur AOK-Plus-Tour warteten. 5.500 Radler starteten insgesamt am gestrigen Sonntag vom Theaterplatz aus, um eine von sieben Touren zu fahren. Als sich die Gruppe traf, war Roland Mickan schon längst unterwegs. Wie auch in den letzten Jahren fuhr er die 85-Kilometer-Route. Er war einer der wenigen, die aus dem grünen T-Shirt-Meer herausstachen. Statt Fahrradfest-Hemd trug er ein hellblau-weiß-goldenes Fahrradtrikot. Der 66-Jährige ist ein echtes Fahrradfest-Urgestein. Seit der siebenten Ausgabe ist er dabei, das war vor zwanzig Jahren. Seitdem ist das Fest ein geblockter Termin in seinem Kalender. Angefangen hat er mit seinem damals zwölfjährigen Sohn. Zuerst die kleinen Touren, dann die größeren. Eine Zeit lang ist er auch die längste Strecke gefahren. „Aber als ich über 60 war, da dachte ich, das muss ich mir nicht mehr antun“, erzählt er und lacht. Jeden Weg, den er zurücklegt, wird geradelt, im Jahr fährt er um die 12.000 Kilometer. Auch als er nach knapp fünf Stunden ins Ziel kommt, ist ihm die Anstrengung nicht anzusehen.

Seit 2002 nimmt Roland Mickan alljährlich am SZ-Fahrradfest teil. Foto: Thomas Kretschel

Etwas gemütlicher sind es die Leute vom Studentenwerk Dresden angegangen. Dieses Jahr gab es das erste Mal die Möglichkeit, sich als Team anzumelden. Mit 13 Mitarbeitern starteten sie und holten sich direkt den Belantis-Gutschein als Gewinn für das zahlenmäßig größte Team. Zwei der teilnehmenden Mitarbeiter waren Eva Kühne und Jeannette Rosenkranz. „Es ist schön, die Kollegen auch mal außerhalb der Arbeit zu sehen“, sagte Kühne. Sie arbeite noch nicht so lange im Studentenwerk und lerne so auch neue Kollegen kennen. Für sie war die 30-Kilometer-Tour kein Problem. Genauso viele Kilometer fährt sie jeden Tag zur Arbeit und zurück. „Für mich hätte auch die 17-Kilometer-Route gereicht“, gibt Rosenkranz zu und lacht. Die anderen haben sie aber von der längeren Strecke überzeugt. Den gemeinsamen Ausflug nutzte die Gruppe und ließ den Tag, wie viele andere Menschen auch, bei einem kühlen Getränk ausklingen.

Endlich baustellenfrei: Nach sechs Jahren am Altmarkt startete das SZ-Fahrradfest Sonntag zum ersten Mal wieder vom Dresdner Theaterplatz. Exakt 5.531 Teilnehmer freuten sich über das schöne Wetter – es war fast zu schön. Die beliebtesten Strecken waren 45 und 30 Kilometer lang. Foto: Thomas Kretschel

Nach den Touren war das Fest aber noch nicht vorbei. Auf dem Theaterplatz konnte an jedem Stand etwas anderes ausprobiert werden. Kinder ließen sich schminken oder wurden an der Malwand selbst kreativ. Lange Schlangen bildeten sich auch vor einem Zelt, bei dem die Radler ihre Medaillen gravieren lassen konnten. Für Action sorgten auf der Bühne die Bikeshow von Hannes Herrmann und die Tanzeinlage von The Saxonz. Die Organisatoren des SZ-Fahrradfests sind zufrieden. Sie haben viel positives Feedback bekommen. Nach jetzigem Stand gab es auch keine schlimmen Unfälle. Veranstaltungsleiterin Susann Puschke sagte: „Wir freuen uns, dass so viele gekommen sind und bei schönstem Wetter Spaß hatten. Es hätte zwei Grad kühler sein können.“ Die beliebtesten Touren waren die 30- und 45- Kilometer-Strecken.

Die siebenjährige Mia (links) und ihre ein Jahr jüngere Schwester Lea freuten sich sehr über die Medaille. Eine solche erhielt jeder Teilnehmer, der es über die Ziellinie am Dresdner Theaterplatz schaffte. Nach sechs Jahren am Altmarkt war nun wieder der Platz vor der Semperoper Start und Ziel des SZ-Fahrradfests. Foto: Thomas Kretschel

 

Artikel von Lea Heilmann


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